Bergsteigen mit der Sektion Böblingen


Wo für einen normalen Bergwanderer die Wege zu engen Steigen werden und der Abgrund nahe an den Steig rückt, wo Schneefelder oder Gletscher das Weitergehen verhindern, wo Fels nur noch mit Hilfe von Seilsicherung oder Fixseilen überwunden werden kann, beginnen die Aktivitäten des Bergsteigens. Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Orientierungfähigkeit und viel Erfahrung sind ab hier gefragt. Das Bergsteigen hatte seine Geburtsstunde schon sehr früh, nämlich 1336 durch die Besteigung des Mont Ventoux, einem Berg, der heute zu den legendärsten Gipfeln der Tour de France gehört. Klettern im alpinen Gelände oder an Fixseilen (Klettersteige, "Via Ferrata"), Hochtouren (in Firn und Eis), Skihochtouren, Schneeschuhtouren im alpinen Gelände, Höhenbergsteigen (Expeditionsbergsteigen) und alpines Trekking sind die Bergsportaktivitäten, die man als Bergsteigen oder auch Alpinismus bezeichnet.

Am 11. Mai hat unser zweites Tourenführertreffen stattgefunden. Es wurde wieder viel diskutiert, Wünsche und Kritik geäußert. Genau das haben wir uns erhofft - und wir hoffen, das es so auch in Zukunft gemeinsam weitergehen wird.

Als Highlight konnten wir dieses Mal Christophe Lemeunier für einen Vortrag gewinnen. Er hat uns sehr anschaulich und lehrreich einiges zum Thema
Einflussfaktoren auf die Leistung eines Tourengehers erzählt. Nachstehend ein kurzer Überblick über die angesprochenen Punkte:

 

 

 

  • Die Einflussfaktoren sind nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern auch Psyche, Motivation und Situation. Wichtig ist es, die eigene Leistungsfähigkeit und die der Gruppe zu kennen, denn Unterforderung fördert Langeweile und Überforderung unter Umständen Lebensgefahr.
  • Stereotytische Tourenplanung:
    a) Spontantour: geprägt von kurzfristiger Planung und schneller Vorbereitung

    b) Programmtour: lang im Voraus geplant, keine Anpassung auf kurzfristige Änderungen
  • Die langfristige Verbesserung der individuellen Leistungsfähigkeit sowohl durch höhere Intensität der körperlichen Belastungen (z.B. Regeneration, Bewegungserfahrung, Ausdauer, u.a.), durch Selbstreflexion (Stärken-Schwächenanalyse, eigene Präferenzen kennen, realistische Selbsteinschätzung) und durch "gesunde" Herausforderungen.
  • Diverse kurzfristige Faktoren (körperliche, psychische, emotionale und exogene)
  • Die Routenauswahl steht im Spannungsfeld zw. kurz- und langfristigen Faktoren.


und folgende Tipps:
a) variable Touren planen (Verkürzung, Verlängerung, Vereinfachung, Erschwerung)
b) sinnvolle Segmentierung und Pausensetzung (bis 2min=keine Pause, mehr als 10 Minuten = vollständige Pause)
c) alle Teilnehmer haben alle Infos und können somit auch die Lage einschätzen und somit Infos weiterleiten
d) Kommunikationsstruktur: von einer transparenten Führung hin zur Moderation

Unabhängig von der jeweiligen Erfahrung der anwesenden Tourenführer waren alle einer Meinung: jeder konnte noch etwas Neues und probierenswertes mitnehmen! Wir konnten Christophe auch für einen weiteren Vortrag zum Thema Kommunikation und gruppendynamische Prozesse für das nächste Tourenführertreffen gewinnen. Dies wird nach den Sommerferien stattfinden.

Viele Grüße & bis zum nächsten Treffen!

Euer Bergsportteam

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