Bergsteigen mit der Sektion Böblingen


Wo für einen normalen Bergwanderer die Wege zu engen Steigen werden und der Abgrund nahe an den Steig rückt, wo Schneefelder oder Gletscher das Weitergehen verhindern, wo Fels nur noch mit Hilfe von Seilsicherung oder Fixseilen überwunden werden kann, beginnen die Aktivitäten des Bergsteigens. Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Orientierungfähigkeit und viel Erfahrung sind ab hier gefragt. Das Bergsteigen hatte seine Geburtsstunde schon sehr früh, nämlich 1336 durch die Besteigung des Mont Ventoux, einem Berg, der heute zu den legendärsten Gipfeln der Tour de France gehört. Klettern im alpinen Gelände oder an Fixseilen (Klettersteige, "Via Ferrata"), Hochtouren (in Firn und Eis), Skihochtouren, Schneeschuhtouren im alpinen Gelände, Höhenbergsteigen (Expeditionsbergsteigen) und alpines Trekking sind die Bergsportaktivitäten, die man als Bergsteigen oder auch Alpinismus bezeichnet.

4.-7.Juli 2013

Nach einer staufreien Anfahrt über den Fernpass und einem kurzen Aufstieg erreichten wir am Donnerstag die Dresdener Hütte im Stubaital, die der Ausganspunkt für acht Bergsteiger unserer Sektion für die Touren der nächsten Tage war.

Bevor es am Freitag zur ersten Tour ging, stand erstmal Theorie an, so dass wir uns im Ernstfall auch aus einer Gletscherspalte befreien könnten. So hingen wir an der Treppe der Liftstation Eisgrat und prusikten aus potentiellen Spalten. Obwohl die erste Energie verbraucht war, stapften wir dennoch  auf der sulzigen Skipiste Richtung Eisjoch hinauf, um von dort die Schaufelspitze zu besteigen. Auf dem Weg zum schneefreien Gipfel kam auch die Sonne durch und bescherte uns einen herrlichen Rundblick.

Nach diesem Auftakt stand dann am Samstag das Zuckerhütl als Höhepunkt unserer Tour an, der höchste Gipfel der Stubaier Alpen. Mit voller Ausrüstung ging es auf geschlossenen, weichen Schneeflächen- die Frostgrenze lag weit über 3500 Metern- zum Pfaffenjoch.



In  zwei Seilschaften querten wir den Sulzenauferner, der dann den Blick auf den Wilden Pfaff und nebenan das Zuckerhütl frei gibt. Da der Aufstieg über die Eisflanke durch mehrere Seilschaften blockiert war, wählten wir die Felsroute und erreichten so in leichter Kletterei den Gipfel. Unbeschreiblich schön, spätestens hier wird man für die Anstrengung belohnt!

Am letzten Tag konnten wir dann den noch ausstehenden Fernau-Klettersteig in Angriff nehmen. Als einzige Gruppe im Steig konnten wir die teils ausgesetzten Stellen in Ruhe meistern.


Nach der abschließenden Rast (mit Kaiserschmarren) auf der Dresdener Hütte ging es nochmals steil bergan auf das Beiljoch



Von dort erfolgte der Abstieg durch blühende Alpenrosenfelder zur Sulzenauhütte, im Rückblick die steilen Nordwände von Wilder Freiger, Pfaff und Zuckerhütl und zurück zum Parkplatz der Mutterbergalm.

Fazit: eine sehr gelungene Tour, auf der das Wetter mitgemacht hat und alle viel Spass und tolle Erlebnisse hatten. Vielen Dank an Walter für die Organisation und Führung!