Unsere Idee, einen Abenteuerurlaub in den Alpen zu verbringen, begann mit der Begeisterung für Bergsport unter Freunden. Zwei 17-jährige Freunde und ich, 18 Jahre alt, planten eine Mehrtagestour, die uns quer durch die Alpen führen sollte. Ein Bekannter schlug eine abseits der bekannten Routen liegende, atemberaubende Route vor. Da unsere Urlaubszeit begrenzt war, mussten wir die Route stark kürzen, was zu sehr langen Etappen führte – insgesamt zwölf an der Zahl. Dennoch fühlten wir uns körperlich fit und erfahren genug, um diese Herausforderung anzugehen. Die Planung begann mit der Reservierung aller Hütten, was einen straffen Zeitplan erforderte, da einige Hütten bereits Monate im Voraus ausgebucht waren. Ende August starteten wir, um das beste Sommerwetter zu erleben.
Etappe 1: Rappenseehütte Die Tour begann in Böblingen mit dem Zug. Gegen Mittag erreichten wir Oberstdorf und starteten unseren Weg zum Gardasee. Abends erreichten wir die Rappenseehütte und genossen einen faszinierenden Sonnenuntergang nach einem aufregenden ersten Tag.
Etappe 2: Stuttgarter Hütte Unser Weg führte zur Stuttgarter Hütte, zunächst zum Lech absteigend und dann durch das Krabachtal wieder aufsteigend.
Etappe 3: Darmstädter Hütte Die Etappe bescherte uns einen Zwischenfall – die Trittscharte war gesperrt, also wichen wir auf den Vallugagrat aus und erklommen den Valluga-Gipfel auf 2811 m. Der Abstieg mit Verzögerung führte uns von St. Anton durch das Moostal am Speicherkartell vorbei zur Darmstädter Hütte.
Etappe 4: Heidelberger Hütte Auf der Flucht vor einem aufziehenden Gewitter verliefen wir uns beim Aufstieg zur Doppelseescharte und fanden uns schließlich auf dem benachbarten Gipfel wieder. Nachdem wir den Fehler bemerkten, stiegen wir ab und erreichten mit einiger Verspätung die Heidelberger Hütte.
Etappe 5: Sesvenna-Hütte Trotz Nieselregens stiegen wir durch das Val Sinestra zur Inn ab. Der Aufstieg durch die Uinaschlucht im Regen endete an der italienischen Grenze, wo wir durchnässt, aber erleichtert, die Sesvenna-Hütte erreichten.
Pausetag Ein Unwetter zog über Südtirol hinweg, aber es fiel genau auf unseren Pausetag. Glücklicherweise konnten wir das schlechte Wetter auf der Hütte aussitzen.
Etappe 6: Mals im Vinschgau Bei deutlich besserem Wetter stiegen wir bei Sonnenschein ab nach Mals im Vinschgau, wo wir eine köstliche Pizza genießen konnten.
Etappe 7: Hintergrathütte Bei gutem Wetter wanderten wir durch die Malser Heide nach Prat und weiter durch das Suldental nach Sulden. Von dort aus begann der letzte und schwierige Teil des Aufstiegs zur Hintergrathütte. Trotz des vorherigen Schnees wagten wir den Aufstieg und erreichten die Hütte erfolgreich.
Etappe 8: Rifugio Silvio Dorigoni Die Route führte uns über das verschneite Madritschjoch, unseren höchsten Punkt auf 3123 Metern. Nach einem mühsamen Weg durch teilweise hüfthohe Schneeverwehungen erreichten wir die Dorigoni-Hütte.
Etappe 9: Rifugio Peller Die Etappe begann mit einem langen Abstieg durch das Val di Rabbi, gefolgt von einem schnellen Aufstieg zum Rifugio Peller.
Etappe 10: Rifugio Graffer al Groste Diese Etappe war die einzige ohne Abstieg. Wir genossen einen entspannten Tag und ließen ihn mit einem Spieleabend auf der Rifugio Graffer al Groste ausklingen, unserer letzten Hütte.
Etappe 11: San Lorenzo in Banale Auf dem Abstieg nach San Lorenzo in Banale passierten wir den Lago di Molveno, der uns einen Vorgeschmack auf den Gardasee bot, wo wir eine Hotelübernachtung gebucht hatten.
Etappe 12: Riva del Garda Unsere letzte Etappe führte uns durch Wein- und Obstplantagen nach Riva del Garda. Dort angekommen, konnten wir stolz, erschöpft und mit Blick auf den Gardasee von unserer Ferienwohnung aus die Reise abschließen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Route extrem lange Etappen mit vielen Höhenmetern umfasste. Für Interessierte würde ich empfehlen, mehr Zeit mit zusätzlichen Hütten und Pausetagen einzuplanen. Für uns war es jedoch ein unglaubliches Abenteuer, das wir niemals vergessen werden.