Klettern in Schramberg am Granitfelsen mit 40er Körnung
Zweiter Sonntag im August 8 Uhr am Paladion, sonntägliche Sommerkletterausfahrt der Sektion. Der Wetterbericht hatte gutes Wetter angesagt und als Ziel stand die Ruine Falkenstein bei Schramberg schon lange auf dem Programm. Trotz des Regens die Nacht zuvor würde der Granitfest auf dem die Ruine thront schnell abtrocknen.
In zwei Fahrzeugen machten wir uns auf in den Schwarzwald. Wie erwartet war der Waldboden unter den Einstiegen schon ziemlich trocken und der Fels komplett abgetrocknet und wir konnten die Seile nach kurzem Zustieg aus den Rucksäcken holen. Nicki und Marcus machten sich als Erste daran Hand an den grobkörnigen Granit zu legen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten ging es dann doch zügig den Umlenkern entgegen. Nach Marcus versuchte sich Nils und Carlo wurde von Nicki gesichert.
Mit der Ruine Falkenstein ist in den letzten Jahren durch viel Arbeit und Engagement ein schöner Klettergarten mit gut 70 Routen in vor allem den mittleren Schwierigkeitsgraden entstanden. Granittypisch überwiegen Klettereien auf Platten und in Rissen oder in Verschneidungen. Nachdem wir zuerst unser Glück in Rissen oder Verschneidungen gesucht hatten, sind wir ein paar Schritte den Hang hinauf, um uns in den Platten des oberen Sektors zu versuchen. Ganz schön frustrierend, da hilft einen auch das Wintertraining in der Halle nicht, wenn man auf den winzigen Quarzkristallen im Granit nicht stehen oder sich an den kaum zu erkennenden Dellen der Granitplatte nicht festhalten kann. Rohe Kraft allein reicht einfach nicht zum Durchstieg. Neben Reichweite, Geschick hilft hier vor allem Beweglichkeit und konzentriertes Stehen, um Spaß an den Plattentouren zu haben.
Schlussendlich sind wir noch rüber auf die andere Seite, um uns in den langen Verschneidungen der Nordwestseite zu versuchen. Cathy ist sehr souverän die Wurzelverschneidung hochgeturnt. Beinahe hätten wir den wohl ungewöhnlichsten Bergunfall 2016 fabriziert. Als das Seil zum Abseilen lehrbuchartig im hohen Bogen vom Felskopf ausgeworfen hat, hat es sich um den Hals eines am Wandfuss vorbeikommenden Wanderers geschlungen. Aber außer einem Schreck ist zum Glück nichts passiert.
Zum Abschuss haben wir und noch ein Kaltgetränk im nah gelegenen Schützenhaus gegönnt, bevor wir zufrieden den Heimweg angetreten haben.