Bergsteigen mit der Sektion Böblingen


Wo für einen normalen Bergwanderer die Wege zu engen Steigen werden und der Abgrund nahe an den Steig rückt, wo Schneefelder oder Gletscher das Weitergehen verhindern, wo Fels nur noch mit Hilfe von Seilsicherung oder Fixseilen überwunden werden kann, beginnen die Aktivitäten des Bergsteigens. Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Orientierungfähigkeit und viel Erfahrung sind ab hier gefragt. Das Bergsteigen hatte seine Geburtsstunde schon sehr früh, nämlich 1336 durch die Besteigung des Mont Ventoux, einem Berg, der heute zu den legendärsten Gipfeln der Tour de France gehört. Klettern im alpinen Gelände oder an Fixseilen (Klettersteige, "Via Ferrata"), Hochtouren (in Firn und Eis), Skihochtouren, Schneeschuhtouren im alpinen Gelände, Höhenbergsteigen (Expeditionsbergsteigen) und alpines Trekking sind die Bergsportaktivitäten, die man als Bergsteigen oder auch Alpinismus bezeichnet.

Ein Märchen gleich um die Ecke.

Das Wintermärchen auf Schneeschuhen im Allgäu. Nach zusammen tragen aller Eindrücke, nun ein Stück für Euch.
Manchmal werden Märchen eben doch wahr! 13 Teilnehmer der Sektion Böblingen des Deutschen Alpenvereins erlebten ein solches Wintermärchen bei der Schneeschuhtour zur Oberen Gundalpe
unterhalb der Felsnase des Beslers am 23.1.2010.
Ausgangsort für die Tour ist Tiefenbach bei Oberstdorf.

 


War es bei der Anfahrt von Böblingen über die Alb und noch bis Memmingen trüb und verhangen, dennoch wie erhofft zeigte sich das Allgäu von der besten Seite. Der Wolken lose blaue Himmel verhieß ungetrübten Wintergenuss.
Es schlug 10 Uhr auf dem Zeiteisen und die Gruppe startete von der Ortsmitte Tiefenbach beim Rathaus und bog nach wenigen Minuten in den einladenden Winterweg Richtung Sturmannshöhle ein. Endlich raus aus der Zivilisation.

 

 

 

 

Nach Überquerung der Straße nach Obermaiselstein wurden die Schneeschuhe angeschnallt. Für einige Teilnehmer das erste Mal.
Nach kurzer Einweisung durch die erfahrene Wanderleiterin Kriemhild Miller ging es los. Der Weg klettert in Serpentinen empor zur Schulter des Lochbachtals begleitet von einem jäh abstürzenden Schrattenkalkgemäuer. Eine ziemlich breite Traktorreifenspur erleichterte noch eine Zeitlang das Vorwärtskommen, hatte es Tags zuvor doch eine schöne Pulverschneeauflage gegeben.

Bis zur Lochbachalp (1155m) steigt der Wirtschaftsweg nur noch sanft an und die Ruhe des einsamen Winter und des weniger begangenen Tales legt sich über Geist und Seele.

Lag auch der Weg bis zur Schwabenalp noch im Schatten bei einigen Graden im Minus, überzogen die Sonnenstrahlen nun das freie Terrain mit gleißendem Licht und Wärme. Welch ein Genuss.

Kurz vor der dritten Alphütte, der Unteren Gundalp teilte sich die Gruppe. Die eine Hälfte zog es vor, auf der weniger beschwerlichen Hauptroute Richtung Freyburger Alp noch weiterzugehen, während die anderen den anstrengenden Hang direkt zur Mittleren Grundalp (1385m) auf der deutlich sichtbaren Spur in Angriff nahmen. Für die ersteren war aber dann am Abzweig auch Schluss mit gespurtem Aufstieg. Zum Glück war es nicht mehr so weit und bei der Mittleren Gundalp trafen alle wieder zusammen.

Einige wähnten sich schon am Ziel und hatten die Brotzeit ausgepackt. Doch die beiden Hütten der Oberen Gundalpe (1490) stehen gut sichtbar noch gut 100 m höher. Fünf Teilnehmer mobilisierten nochmals ihre Kräfte. Der letzte Hang ist ganz schön steil, will man nicht dem schwach erkennbaren Ziehweg folgen. Nach Eindrucksreichen 3 Stunden und 45 Minuten war die Obere Gundalpe erreicht. Was für eine Belohnung – die Sicht auf die Allgäuer Hauptalpen – vom
Ifen, Widderstein, Mädelegabel, Krottenkopf, Hochvogel bis hinüber zum Rubihorn. Dass dann die mitgebrachte Verpflegung gleich noch besser schmeckt, versteht sich von selbst.  Nach einer halben Stunde genussvoller Pause, in herrlichem Sonnenschein und Schnee müssen wir leider wieder an den Abstieg denken.

Einfach herrlich durch den aufwirbelnden Pulverschnee den Hang hinunter zu stapfen.
Glücklich, zufrieden und dankbar für diesen wunderschönen Tag zog die Gruppe auf dem gleichen Weg wieder hinunter nach Tiefenbach, wo noch eingekehrt wurde.

 

Toureninformation :   
Ausgangsort:                                    Tiefenbach Ortsteil von Oberstdorf Rathaus
Höhenunterschied:                             620 m
Hangexposition:                                 Süd
Lawinengefahr:                                  für die gesamte Tour keine
Gehzeit:                                            Aufstieg je nach Leistung 3.30 – 4 Std. Abstieg 2.30  - 3 Std.