Bergsteigen mit der Sektion Böblingen


Wo für einen normalen Bergwanderer die Wege zu engen Steigen werden und der Abgrund nahe an den Steig rückt, wo Schneefelder oder Gletscher das Weitergehen verhindern, wo Fels nur noch mit Hilfe von Seilsicherung oder Fixseilen überwunden werden kann, beginnen die Aktivitäten des Bergsteigens. Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Orientierungfähigkeit und viel Erfahrung sind ab hier gefragt. Das Bergsteigen hatte seine Geburtsstunde schon sehr früh, nämlich 1336 durch die Besteigung des Mont Ventoux, einem Berg, der heute zu den legendärsten Gipfeln der Tour de France gehört. Klettern im alpinen Gelände oder an Fixseilen (Klettersteige, "Via Ferrata"), Hochtouren (in Firn und Eis), Skihochtouren, Schneeschuhtouren im alpinen Gelände, Höhenbergsteigen (Expeditionsbergsteigen) und alpines Trekking sind die Bergsportaktivitäten, die man als Bergsteigen oder auch Alpinismus bezeichnet.

Schneeschuh Allgäu

Endlich raus !
Die ganze Zeit seit dem letzten Winter mussten wir in unserem dunklen Verlies ausharren.
Dann war es soweit. Am Samstag den 28.1.2012 kamen wir ans Licht und konnten unsere Profession, für die wir gemacht sind, ausüben. Dazu benötigen wir aber dieses kalte, weiße und weiche Material, das die Erde zudeckt und die Landschaft verzaubert. Bei unserer Ankunft im Allgäu, genauer gesagt, dem Parkplatz „Großer Wald“ an der Straße zwischen Wertach und Rettenberg war reichlich davon vorhanden und der Himmel hatte aufgehört noch mehr davon
herunter zu schicken. Zwischendurch ließ sich sogar ein wenig Blau sehen. Wir ermöglichen es unseren Trägern auf breiter Auflage ohne zu weit einzusinken durch den Schnee zu stapfen und sollte der auch mal hart und eisig sein, wir haben Biss – und sind auf der Unterseite mit Krallen und Stahlstiften ausgestattet.

Ganze 19 Paare unserer Zunft zogen auf schon gut sichtbarer Spur  los. Über die Alpe Metzeberg, Burgerschlägalpe und Vordere Kölle Alp stiegen wir auf den Rücken des Grünten. Sehr moderat steigend durchquerten wir den tief verschneiten Bergwald bei Temperaturen um 0° C. Ein letzter, etwas steilerer Anstieg und die Grüntenhütte (1477m) war erreicht. Gerne wären wir dem Wächter des Allgäus noch weiter bis aufs Haupt gestiegen, doch der verhüllte sein   
Angesicht mit einer dicken Nebelwand, sodass die Mehrheit unserer Transporteure die Einkehr  in der allerdings reichlich besetzten Hütte vorzog. Wir hatten inzwischen in einer ruhigen Ecke des Schuppens ebenfalls Pause. Daneben fand sich noch Platz für einen Biertisch und Bänke, und für die Zweibeiner die Möglichkeit eine warme Suppe zu essen. Nach und nach wurde es denen jedoch empfindlich kalt und so verzog sich einer nach dem anderen in die warme Hütte. Aber auch Pausen haben ein Ende und so wurden wir wieder unter die Füße geschnallt. 3 Paare mit schnellen Gehern wurden noch etwas höher getragen, doch leider keine Sicht – schade! Die anderen stapften auf der gleichen Spur wieder abwärts. Was  für eine herrliche friedliche Welt  -  die Bäume mit dicken weißen Zipfelmützen, die Wiesen mit einer dicken Daunendecke. Bei der Burgerschlägalpe hatten  uns die Schnellen dann wieder eingeholt.

Hier zeigten die Wanderleiterinnen Hedi und Kriemhild
wie man mit dem Lawinensuchgerät kurz auch LVS genannt umgeht und wie wichtig es ist, dass alle, die sich in das winterliche Gebirge begeben, damit umgehen können. Bald danach erreichten wir den Ausgangspunkt, wo wir zu unserem Leidwesen wieder in unsere Hüllen verpackt wurden.
Hoffentlich dürfen wir bald wieder raus!

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