Bergsteigen mit der Sektion Böblingen


Wo für einen normalen Bergwanderer die Wege zu engen Steigen werden und der Abgrund nahe an den Steig rückt, wo Schneefelder oder Gletscher das Weitergehen verhindern, wo Fels nur noch mit Hilfe von Seilsicherung oder Fixseilen überwunden werden kann, beginnen die Aktivitäten des Bergsteigens. Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Orientierungfähigkeit und viel Erfahrung sind ab hier gefragt. Das Bergsteigen hatte seine Geburtsstunde schon sehr früh, nämlich 1336 durch die Besteigung des Mont Ventoux, einem Berg, der heute zu den legendärsten Gipfeln der Tour de France gehört. Klettern im alpinen Gelände oder an Fixseilen (Klettersteige, "Via Ferrata"), Hochtouren (in Firn und Eis), Skihochtouren, Schneeschuhtouren im alpinen Gelände, Höhenbergsteigen (Expeditionsbergsteigen) und alpines Trekking sind die Bergsportaktivitäten, die man als Bergsteigen oder auch Alpinismus bezeichnet.

 

Anreise und erster Tag im Bregenzer Wald

Schneeschuhwochenende mit Didi und Sabine Kappeler

Die Wetterlage war ideal. Es lag viel Schnee, die Sonne strahlte mit uns um die Wette, und ein stabiles „Hoch“ waren der Garant für ein traumhaftes Wochenende im Bregenzer Wald. Die Freude der 14 Teilnehmer/innen darüber war groß, da die Schneelage in den letzten Jahren uns Wandertage anstelle Schneeschuhgehens bescherte.

Unser Treffpunkt am Hochhäderich war den meisten von uns bekannt. Ein guter Ausgangspunkt für den ersten Schnuppertag.

Nach einer kurzen Stärkung begann der sportliche Teil unseres Tages. Das Gelände war leicht hügelig und Fernsicht in alle Richtungen. Wir waren begeistert. Da Didi diese Gegend sehr gut kannte, stapften wir entspannt unserem Tourenführer hinterher.

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Dass wir eine steile Skiabfahrt in direktem Anstieg erklimmen mussten, war die erste Herausforderung des Tages und brachte alle ins Schwitzen. Oben angekommen, standen wir auf unserem ersten Gipfel . Belohnt wurden wir mit dem Blick ins Alpenvorland bis zum Bodensee, begleitet von Sonne und angenehmen Temperaturen.

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Über den bewaldeten Kamm, der Fluh, begann der Rückweg unsere Rund- und Eingehtour, bei der wir kurz vor Schluss die Terasse der Moosalm nicht einfach links liegenlassen konnten. Es war ein traumhafter Tag.

kap T1 Rast bei der Moosalpe

Am späten Nachmittag erreichten wir wieder unseren Parkplatz. Zufrieden und etwas müde, fuhren wir zu unserem Gasthof in Lingenau. Die vorzügliche Vorarlberger Küche des Hauses genossen wir mit allen Sinnen und freuten uns schon auf die nächsten Tage.

 

Tag 2, Samstag 16.02.2019

Gleich morgens schon der erste Blick aus dem Fenster verheißt uns einen wunderschönen sonnigen Tag. Also los!

Gestärkt durch ein umfangreiches Frühstücksbuffet, machen wir uns auf den Weg. Zunächst müssen wir noch ein Stückchen fahren. Die Sonne lacht und der Berg ruft. Unserem Glück steht eigentlich nichts mehr im Wege. Dachten wir... Aber wir hatten die Rechnung ohne die Massen an sonnenhungrigen Skifahrern gemacht, die es bei diesem Wetter natürlich auch auf die Piste zog.

Also mussten wir uns erst einmal durch die Blechlawine vorbei an den Skigebieten quälen. Mit deutlicher Verspätung erreichten wir schließlich unseren Ausgangspunkt, das Berghaus Kanisfluh (870 m), in Schnepfau.

Ab hier ging es dann endlich aufwärts – und zwar wörtlich! Nicht übermäßig steil, aber doch stetig bergauf führt unser Weg in zahlreichen Serpentinen zunächst durch den dichten Wald in Richtung Hirschberg. Vorbei an der Unteren- und Mittleren Hirschbergalm windet sich der Weg immer weiter nach oben.

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Unser Ziel ist die Obere Hirschbergalpe (1501m), sehr schön gelegen, mit tollem Blick auf die Kanisfluh. Direkt neben der Alm steht ein "Gipfelkreuz". Hier zeigt sich deutlich, wie viel Schnee hier oben noch liegt. Das Kreuz ist zu ca. 2/3 im Schnee "versunken" und wird gleich mal als Sitzgelegenheit zweckentfremdet.

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Neben der tief verschneiten Alm (leider nicht bewirtschaftet) lassen wir uns nieder. Bei einer ausgiebigen Mittagspause genießen wir Sonne und Aussicht.

Zurück nehmen wir so ziemlich denselben Weg. Ab und zu kann man eine Kehre querfeldein durch den Tiefschnee abkürzen. Weiter und weiter geht es nun wieder den Berg hinab. Der Weg will gar kein Ende nehmen. Sind wir wirklich so weit gelaufen? Aber auch die letzten Meter waren schließlich geschafft.

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Im Gasthof Kanisfluh gönnten wir uns noch eine Kaffeepause auf der Sonnenterrasse. Mit Blick auf die Kanisfluh saßen wir in der warmen Sonne und genossen Kaffee, Kuchen und was das Herz sonst noch so begehrte. Einige eröffneten hier gleich die T-Shirt Saison.

Die Rückfahrt lief dann weitgehend störungsfrei. Zurück im Wälderhof freuten wir uns schon auf das wohlverdiente Abendessen.

 

Tag 3, Sonntag, 17. 2. 2019

Auch am letzten Tag werden wir von der Sonne geweckt. Wir treffen uns wie immer ca. um 8 Uhr beim leckeren Frühstücksbuffet. Nachdem wir die Autos gepackt haben und wir herzlichen Abschied von den Wirtsleuten genommen haben, fahren wir gemeinsam ca. ¼ Stunde Richtung Sibradsgfäll und halten beim Moorbad auf der Passhöhe (1047 m). Leider sind dort die wenigen Parkplätze belegt, so dass wir die Gruppe aussteigen lassen und mit den Autos auf der anderen Seite des Passes bis zur Ortsmitte Sibratsgfäll fahren müssen. Dort stellen wir die Autos vor dem Gasthof Hirschen ab. Didi fährt uns Fahrer zurück zur Passhöhe, wo wir Glück haben und noch einen Parkplatz ergattern.

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So ca. um 10.30 beginnt dann unser Aufstieg zum Renkknie, wie immer im flotten, von Didi vorgegebenen Tempo. Es geht aber keiner verloren, da Didi immer wieder mal Trinkpause macht und wartet, bis die Gruppe wieder zusammen ist. Die Sonne brennt und die Temperaturen steigen von Minute zu Minute, so dass wir froh sind, den größten Teil des Aufstieges auf einen schönen Pfad durch den Wald machen zu können. Schnee hat es immer noch zur Genüge. Seine Qualität wechselt je nach Hanglage und Sonneneinstrahlung von fest, verharscht, weich bis ab und zu „faulig“. Der letztere bleibt an den Schneeschuhen kleben (wenigstens an meinen) und macht sie immer schwerer, so dass man ihn bei jedem Schritt wegschleudern muss, was einige Kraft kostet.

Etwa 70 Höhenmeter unter dem Gipfel tritt man aus dem Wald auf ein weites Schneefeld und sieht schon einen Zipfel des Gipfelkreuzes. Dort angekommen, macht ein freundlicher Vorarlberger von uns ein Gipfelfoto. Dann vespern wir und genießen den herrlichen Rundumblick ins Flachland (bis zum Schwarzwald), ins Balderschwanger Tal, zu Hohen Ifen und Widderstein im Kleinwalsertal und bis zu den hohen Schweizer Bergen. Wir sind zwar nicht allein auf dem Gipfel, aber der Andrang ist überschaubar.

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Nach ausgiebiger Rast geht es auf gleichem Weg zurück ins Tal. Zuerst gehen und rennen wir auf breiter Spur im Neuschnee zurück bis zur Waldgrenze immer einer Wasserflasche hinterher, die Manne bei einem kleinen Ausrutscher aus dem Rucksack gefallen war.

Im Wald gehen die meisten wieder auf den Aufstiegsspuren, nur Gunther, unser bärenstarker Jungspund, suchte die Herausforderung und nahm jede kleine und möglichst steile Abkürzung, was ihn zur Freude von uns Vorsichtigen ab und zu den Schnee „küssen“ ließ.

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So gegen 14 Uhr waren wir wieder glücklich am Moorbad-Pass angekommen. Die Gruppe wartete dort wieder, bis wir die Autos geholt und alle nach Sibradsgfäll zum Hirschen gebracht hatten. Nur Manne und Beatrix verabschiedeten sich schon am Pass von uns. Nach einem gemütlichen Abschlußessen ging es dann um ca. 15 Uhr zurück in die Heimat. Es war ein rundum gelungenes Schneeschuhwochenende. Unser aller Dank ging an Didi und Sabine, die alles wieder super geplant hatten!

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Vielen Dank an die Autoren

Hedi, Petra, Gunther und Erwin

für Ihren Teil am Tourenbericht