Erste-Hilfe-Kurs Outdoor mit Oliver Bieber von der Ersten-Hilfe-Schule Schwarzwald

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Bei einem Unfall in der Natur und unwegsamen Gelände dauert es oft länger bis Hilfe kommt. Dann sind gute Kenntnisse über lebensrettende Maßnahmen, Versorgung von Verletzungen, Transport von Verwundeten oder Notfallmanagement gefragt.
Um für so einem Fall, als Wanderleiter oder Übungsleiter gut gerüstet zu sein, machten wir uns auf ins Breisgau am Feldberg.

Am Wanderparkplatz Rinken trafen wir uns mit Oli von der Ersten-Hilfe-Schule Schwarzwald. Mit ihm wollten wir in dieser zweitägigen Ausbildung üben, was es heißt, in freier Natur bei medizinischen Notfällen zu helfen. Die „Freibuger Hütte“, ein Selbstversorgerhaus, sollte für die kommenden zwei Tage unser Stützpunkt sein. Ein Glück für uns, dass es in diesem Winter kaum geschneit hatte. So konnten wir die Hütte direkt mit dem Auto anfahren. Denn wie sonst hätten wir das ganze Essen zur Hütte bekommen sollen? Erleichtert waren wir dann doch, dass der Weg zur Hütte befahrbar war und wir nicht schleppen mussten.

Nach einem ersten Kennenlernen mit Kaffee und Hefezopf ging es auch schon direkt los nach draußen. Es hieß ja Outdoor-Erste-Hilfe Kurs. Bei schönen sonnigen Wetter ließen wir uns nicht lange bitten. Schnürten die Wanderstiefel, packten den Rucksacken und wanderten gut gelaunt los.
Der erste Auftrag an uns lautete „Wärmeerhalt und Schutz vor Kälte“. Also mummelten wir unsere „Verletzten“ in Rettungsdecken. Wir lernte, dass eine Rettungsdecke zu einem prima Wärmeerhalt beiträgt, wenn man sie wie eine Windel unter die die Kleidung legt noch eine Jacke darüber zieht, dann kann man damit noch prima laufen.  Diese Variante hält nicht nur perfekt warm, sondern sieht auch noch sehr lustig aus. Wir lernte verschiedene Möglichkeiten, die es einem erleichtern, einen Verletzten über eine kurze Distanz zu tragen. Es durften Wund- und Druckverbände anlegt werden, wir stoppten Nasenbluten und Oli zeigte uns wie ein verletztes Gelenk ruhigstellt wird.

Da die Bergrettung Feldberg an diesem Tag ebenfalls ihre Notärzte und Ärztinnen am Berg ausbildete, durften wir bei einer Lawinenverschüttetensuche zuschauen und bekamen erklärt wie man einen Verletzten in einem Akia transportiert. Eine von Oli realistisch geschminkter Beinwunde, mit einem inszenierten Skiunfalls und einer hysterisch schreinernden Verletzten erforderte von uns, dass bisher gelernte Können in die Tat umzusetzen.
Schnell wurden die Rollen klar übernommen. Einer kümmert sich sofort um das Wohlergehen und die Beruhigung der Verletzten, einer Anderer versorgte die Wunde, der Nächste setzte den Notruf ab, umherstehende „Schaulustige“ wurden weggeschickt und auch um den besorgten Mann der Verletzten wurde sich gekümmert.

Der erste Ausbildungstag ging so schnell vorbei und wir verbrachten den Abend noch gemeinsam bei einem oder auch zwei extra noch organisierten Bier auf der Freiburger Hütte. Für ein gutes Bier fährt der Ein oder Andere weit ;-)

Der nächste Morgen brachte uns wieder Sonnenschein und warme Temperaturen. Damit ging es mit guter Stimmung wieder los. Wir setzten nochmal zu einer kleinen Wanderung ins Gelände an. Heute stand zuerst die stabile Seitenlage auf dem Programm. Die gestaltete sich in freiem Gelände mit Unebenheiten und abfallendem Gelände gar nicht so einfach. Hier zeigte sich, dass es doch etwas ganz Anderes ist eine hilflose, ohnmächtige Person in freiem Gelände in die passende Position zu verfrachten und diese dann dort auch so liegen bleibt ohne den Berg hinunter zu rollen. Im Anschluss daran sollten wir, mit den vorhandenen Mitteln, eine Trage bauen. Das war das Stichwort auf welches unsere Männer schon sehnsüchtig gewartet hatten. Endlich mal in MacGyver-Manier mit dem Taschenmesser Äste zu kappen, um mit Rucksack, Pullover und Rettungsdecke eine Trage zu bauen. Natürlich musste im Anschluss auch die Tragfähigkeit des gebauten Transportgeräts getestet werden. Fazit - Jede gebaute Trage war für den Transport ein Verletzen geeignet und hielt!
Wieder zurück an der Hütte bauten wir in einzelnen Gruppen noch einen Behelfsunterschlupf. Falls man doch mal draußen biwakieren muss. Um unsere Kenntnisse in der Herz-Lungen-Wiederbelebung aufzufrischen übten wir zum Abschluss an Übungspuppen die Herz-Lungen-Wiederbelebung, Mund-zu-Mund Beatmung und übten praktisch einen Defibrillator anzulegen.

 

Nach diesem Wochenende fühlen wir uns nun alle wieder gestärkt in einer Notfallsituation Ruhe zu bewahren und bestmöglich helfen zu können.


Vielen Dank an Oli. Wir haben mit viel Humor, Spaß und guter Laune jede Menge praktisches Know-how rund um die Outdoor-Erste-Hilfe  an die Hand bekommen und das Wochenende war ein voller Erfolg.

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