Eine alpine Plaisirtour im Alpstein hatten wir uns vorgenommen, den 3. Kreuzberg (2020 m). Trotz Wetter und vielfältiger privater Verpflichtungen hat es dann auch ein harter Kern von vier Kletterern - Peter, Bernd, Manfred und ich - geschafft das Appenzeller Land zu besuchen. Peter und ich konnten uns sogar, entgegen der Wetterprognose, am Samstag in der Kummenbergregion an positiv geneigten Kieselkalkrouten bis in den 6. Sportklettergrad im Sonnenschein "reiben".
Am Sonntag ging es dann über die Stauberen Chanzlen (1860 m), die Saxer Lücke (1649 m) zum Einstieg an die Scharte zwischen dem 3. und 4. Kreuzberg (1880 m). Die Wolken gaben nicht immer die Sicht auf die fantastische und geologisch sehr interessante Landschaft frei. Zum Glück kannte ich aber den Einstieg. Die Überraschung war bei einigen groß als sich der Wolkennebel kurz verzog und man 20 m vor einer recht steilen Wand bzw. Berg stand. Den Kopf musste man in den Nacken nehmen um den vermeintlichen Gipfel zu entdecken. Über eine gegliederte Anstiegsrampe erreichten wir dann unschwierig (I) die Scharte.
Dort machten wir unser Rucksackdepot und stellten fest, dass wir nicht allein waren. Der SAC sanierte zwei der Stände mit einem zweiten Bohrhaken. Sehr angenehm! Unsere Befürchtungen, dass dies länger dauern würde, erfüllten sich glücklicherweise nicht. Mit Akkubohrer und Spreizdübel benötigte die Mannschaft nur 1 Minute pro Haken.
Wir stiegen nun über einen kleinen Erd- bzw. Geröllhang auf der Südseite, vorbei an einem langen, breiten, sich nach oben verengenden Kamin, der die ganze Westflanke durchzieht und auch als Abstieg (I) dient, bis zu einem Stand, der rechts von einer nach oben hin immer schmaler werdenden Rippe liegt.
Ab hier ging der war es nur noch Spaß (bis auf die eine Riesenschuppe die ich wieder an Ihren Platz drücken musst ...). Wer ein wenig miterleben will schaut sich dieses Video an. Insgesamt 4 tolle Seillängen mit viel Tiefblick bis max. IV-. In der dritten Seillänge stiegen wir über die Wolkengrenze und hatten nur hin und wieder ein paar Wolkenfetzen. Am Gipfel (2020 m) konnten wir ausgiebig Rast machen, wunderten uns wie schnell die Zeit doch vorbei gegangen war und genüßlich in das Rheintal hinab.