Blauer Himmel, blühende Bäume, eine Burg, eine Burgruine, grüne Wiesen und fantastische Ausblicke: Bilderbuch-Alb bei Bilderbuch-Wetter! Ein Mitwanderer berichtet:
Das war meine erste Wanderung mit dem DAV. Ich war ein paar Mal mit Freunden im Schwarzwald und im Schönbuch. Aber ich bin keineswegs ein aktiver Wanderer.
Meine Kollegin Gabriele hat den Ausflug auf die Alb organisiert und ich war sofort interessiert, als sie mich dazu einlud: Ich war noch nie auf der Teck und es würde eine gute Gelegenheit zum Fotografieren sein.
Die Wettervorhersage war gut, vielleicht sogar zu gut mit strahlendem Sonnenschein und 25°. Obwohl ich Italiener und in Italien aufgewachsen bin und trotzdem das alle Deutschen zu wundern scheint: Ich bin kein Fan des Sommers. So kaufte ich Sonnencreme und packte meinen Rucksack: zwei Liter Wasser (eine für meinen Standard außergewöhnliche Menge), meine Kamera mit Objektiven, eine Regenjacke, Sandwiches fürs Vesper, ein paar Früchte, Brille und Sonnenbrille... Ich habe den Rucksack nicht gewogen, doch obwohl ich das Stativ wieder herausgenommen habe, fühlte er sich für meine untrainierten Beine an wie ein Hinkelstein.
Wir trafen uns am Bahnhof von Owen und starteten pünktlich um 9:30 h mit einem kleinen Umweg zur nahegelegenen Friedhofstoilette. Zusammen waren wir acht Personen, was, wie ich später herausfand, nicht viel ist verglichen mit anderen Wandertouren. Aber ich fand es gut so.
Wir stiegen dann direkt hoch zur Teck, vorbei an blühenden Bäumen und über eine Wiese, wo ein paar Leute ihre Modellflugzeuge fliegen ließen. Auf der Teck machten wir unsere erste Pause. Vom Turm aus war die Landschaft wunderschön, obwohl der Horizont im Dunst lag. Langsam begann ich zu begreifen, dass die Teck nur der höchste Punkt unserer Wanderung und nicht etwa ihr Ziel war. Wir waren noch weit entfernt von der ersten Hälfte und ich war schon erschöpft. Wie dem auch sei: Wir verbrachten noch ein paar Minuten im Sibyllenloch und machten uns dann auf den Weg zur Burgruine Rauber, wo wir Mittag machen wollten. Dieser Teil der Wanderung war für mich ziemlich entspannend, keine nennenswerten An- oder Abstiege bei angenehmen Temperaturen im Schatten des Waldes. Die Mauern der Ruine waren ein nettes Fleckchen für unsere Mittagsrast und auch, um ein paar Fotos zu machen.
Ab jetzt führte unser Weg teils im Wald und teils durch Felder und Wiesen, wo die Sonne herunterknallte. Der Rückweg war wegen der Obstbaumblüte und der fantastischen Aussicht durchaus reizvoll. Ich bekam allerdings nicht so viel davon mit, weil ich davon träumte, zu Hause anzukommen und mich schlafen zu legen. Gegen 17:30 h kamen wir bei den Autos an. Einige Leute verglichen ihre GPS-Aufzeichnungen, die mit 18-20 km und 830 Höhenmetern durchaus der von mir zuvor nicht gelesenen Tourenankündigung entsprachen. Die meisten von uns trafen sich dann noch in einer Stuttgarter Pizzeria.
Abgesehen vom Wandern selbst, das ich sehr befriedigend und angenehm erlebt habe, war ich war ich sehr von der Gruppe angetan. Freundliche Menschen, gute Stimmung und eine entspannte Atmosphäre machten den Ausflug zum positiven Erlebnis.
Bei der nächsten Tour, die Gabriele am 14. Juli rund um den Stuttgarter Süden organisiert, möchte ich wieder mitwandern. Zwar sind wieder einige Kilometer und Höhenmeter zu bewältigen, aber das habe ich nun ja schon mal geschafft.
Giorgio Bernardinello