Kletterwettkämpfe werden heute eigentlich ausschließlich an künstlichen Wänden ausgetragen. Es gibt Weltcups, Wettkämpfe auf Bundesebene und Wettkämpfe auf Landesebene. Die jeweils noch in drei verschiedene Disziplinen aufgeteilt werden: Lead, Bouldern und Speed.
Die Teilnehmer werden in verschiedene Gruppen eingeteilt. Eine erste grobe Aufteilung erfolgt in weibliche und männliche Starter/innen. Jede dieser zwei Gruppen wird dann wieder in Altersgruppen aufgeteilt: Damen/Herren, Junioren, Jugend A und Jugend B.
Unser Wettkampfteam hat nur Athletinnen/Athleten die bei der Jugend oder den Junioren starten dürfen (bis 18 Jahre). Die Athleten machen an Wettkämpfen aller Disziplinen auf Landesebene und teilweise auch auf Bundesebene mit . Im Folgenden werden die drei Disziplinen der Wettkämpfe genauer Erklärt.
Lead
Bei Lead- oder auch Schwierigkeitskletterwettkämpfen ist es das
Ziel eines jeden Wettkämpfers eine unbekannte Route bis nach ganz oben zu klettern. Dabei muss das Seil in alle Expressen (Zwischensicherungen) eingehängt werden. Fällt man schon bevor man den Umlenker eingehängt hat, werden die Griffe gezählt.
Es gibt zwei Qualifikationsrouten, die beide von jedem Athleten geklettert werden müssen. In der Qualifikation dürfen sich die Wettkämpfer gegenseitig zuschauen. Um zu verhindern, dass die ersten Starter einen Nachteil gegenüber den nachfolgenden Startern hat werden die Qualifikationsrouten vorgeklettert. Die besten 10 Kletterer bzw. 6 (bei weniger als 20 Startern) aus der Qualifikation kommen ins Finale.
Das Finale besteht nur aus einer Tour. Diese wird im Onsightmodus geklettert, das bedeutet, dass sich die Kontrahenten nicht zuschauen dürfen. Sie wird natürlich auch nicht vorgeklettert. Es gibt jedoch eine Besichtigungszeit von 5 Minuten in der sich die Wettkämpfer die Route von Boden aus gemeinsam anschauen können. Ist die verstrichen müssen die Athleten in die Isolation. Nun wird in umgekehrter Qualifikationreihenfolge gestartet (10. bzw. 7. zuerst) um die Spannung möglichst bis zum Schluss zu erhalten. Wer am höchsten kommt gewinnt. Sollten zwei dieselbe Höhe erreichen zählen die Qualifikationergebnisse mit in die Wertung hinein. Sollte damit immernoch kein Sieger ermittelt werden können, gibt es ein Superfinale.
Bouldern

Bei Boulderwettkämpfen bekommt jeder Teilnehmer für die Qualifikation einen Laufzettel, auf welchem alle Boulder verzeichnet sind und hinter jeden Boulder eine bestimmte Anzahl von lehren Feldern. Der Teilnehmer kann sich nach Belieben einen der vielen Boulder aussuchen, welchen er klettern will und gibt seinen Laufzettel bei einem offiziellen Helfer des Wettkampfes ab. Im Sitzstart wird der Boulder angefangen und versucht ihn bis zu einem, dem Boulder zugehörigen, Top-Griff zu meistern. Der offizielle Helfer des Wettkampfes trägt nun in den Laufzettel ein, wie weit der Teilnehmer gekommen ist. Hat der Teilnehmer den Boulder beim ersten Versuch bis zum Top-Griff geschafft, wird hinter den entsprechenden Boulder ein f für flash eingetragen. Andere Zeichen werden jeweils bei einem Top nach mehr als einem Versuch, bei dem Erreichen eines als Zone merkierten Griffes inmitten des Boulders oder nach dem nichtgelingen des Boulders, noch vor einer Zone.
Je nachdem, wieviele Felder auf dem Laufzettel hinter jedem Boulder zur Verfügung stehen, hat der Teilnehmer dem Entsprechend viele Versuche für jeden Boulder, am besten ist es natürlich jeden Boulder bei seinem ersten Versuch bis zum Top-Griff zu klettern, wird das nicht geschafft, gibt man seinen Laufzettel meist noch ein oder mehrere Male bei demselben Boulder ab, bis man einen Top schafft, bzw. man sieht, dass der Boulder zu schwer für einen ist und setzt sich die Zone als Ziel. Man versucht einen Boulder also sooft, bis man sein Ziel erreicht hat, die Freien Felder hinter dem entsprechenden Boulder auf dem Laufzettel ausgefüllt sind, oder man einfach keine Lust mehr hat.
Sobald man seinen Laufzettel nichtmehr verbessern kann oder das vorgeschreibene Zeitlimit abgelaufen ist, gibt man seinen Laufzettel bei den für die Auswertung des Laufzettels zuständigen Personen ab. Diese werten alle Laufzettel aus, hierbei zählt bei jedem Boulder nur der beste Versuch, also ein Flash vor einem Top vor einer Zone.
Nach der Auswertung werden die Finalisten mit den jeweils besten Platzierungen bekanntgegeben und müssen in die Isolation. Nacheinander kommt nun ein Finalist nach dem Anderen zu einem Final-Boulder und versucht diesen zu flashen, zu topen oder eine Zone zu erreichen. Auch hier gibt es ein Zeitlimit pro Boulder, pro Finalist. Ist die Zeit abgelaufen, rückt jeder Finalist einen Final-Boulder weiter und an den ersten Boulder geht ein Finalist aus der Isolation.
Bei der Auswertung des Finales wird nun der Sieger ermittelt, befinden sich zwei oder mehr Finalisten auf dem ersten Platz findet für gewöhnlich ein Superfinale statt, mit einem Boulder, der so geschraubt sein sollte, dass keiner ihn flashen kann, sondern die Platzierung daran entschieden wird, wer am weitesten kommt.
Speed
Beim Speedklettern ist es das Ziel möglichst schnell eine 10m bzw. 15m Route
hochzuklettern. Es handelt sich um Normrouten die immer exakt gleich sind. Dadurch soll Chancengleichheit erhöht werden. Wie auch bei den anderen Disziplinen gibt es eine Qualifikation. Jeder Starter muss die Route in der Qualifikation zweimal klettern. Nun werden die beiden Zeiten addiert und durch zwei geteilt. Die Wettkämpfer mit den kürzeren Durchschnittszeiten starten dann im K.-o.-System in der nächsten Runde gegen die Wettkämpfer mit den längeren Zeiten. Das heißt der Beste der Qualifikation startet gegen den Schlechtesten in der Qualifikation usw.. Auch hier klettert jeder Starter jede Route zweimal und wer den kleineren Durchschnitt hat kommt eine Runde weiter. So halbieren sich die Starter pro Durchgang bis letztendlich nur noch einer, der Gewinner, übrig ist. Die restlichen Plätze werden nach der jeweiligen Ausschiedsrunde und innerhalb dieser wiederum nach den kürzeren Zeiten verteilt. Einzige Ausnahme ist Platz 3 und 4. Hier gibt es ein kleines Finale.
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